Zwangspause – Tag 6

Heute ein Tag zum „chillen“. Allerdings nicht ganz so, wie wir uns das vorstellten. Wir konnten die Marina in Piškera nicht verlassen, denn unser Boot sprang nicht an! Die Zündung war defekt. Und das am denkbar ungünstigsten und weitest entfernten Ort vom Heimathafen Zadar. Es blieb uns tatsächlich nichts anderes übrig als den Besitzer des Bootes anzurufen.

Und hier ein Riesenlob an Leo, dem Besitzer: er besorgte sich ein Boot und flitzte sofort zu uns. Allerdings dauerte das natürlich auch gut 2 – 3 Stunden. Also schauten wir zunächst wie eine Yacht nach der anderen uns zum Abschied zuwinkte.

Ich hab das nun perfekte Wetter genutzt und begab mich erneut auf den kleinen Trampelpfad um die Insel. Vielleicht gefallen euch die Bilder.

Zwischenzeitlich ist Leo eingetroffen und die Hiobsbotschaften rissen nicht ab. Die Zündung stellte sich als kleinstes Problem dar. Vielmehr hatte sich herausgestellt, dass sich Wasser im Öl des Dieselmotors befand, vermutlich eine Folge der Seilpanne in der Solaris Marina. Eine Weiterfahrt war unmöglich. Das Risiko eines Motorschadens war einfach zu groß. Wo bekommt man jetzt für den dringend notwendigen Ölwechsel das Öl her? Hier am wie erwähnt weitest entfernten Ort vom Heimathafen.

Leo wusste Rat, seine Eltern leben in Sali auf Dugi Otok, nicht sehr weit entfernt, allerdings nicht nah genug um eine Weiterfahrt heute zu schaffen, zumal er ja noch das Öl besorgen muss.

Meine erste Reaktion? PEKA! HEUTE ABEND!

Man muss eben das Beste aus der vertrackten Situation machen. Es löst das Problem nicht, wenn man nun anfängt mit der Lage zu hadern.

Bevor jetzt Leute meckern und meinen wir hätten ein nicht funktionsfähiges Boot gechartert.

Das Boot wird vor jedem Charter von Leo persönlich überprüft! Nichts wies auf etwaige Mängel hin. Ebenso verlief der ganze Sommer ohne Zwischenfälle.

Wir machen Leo keine Vorwürfe, die Situation war ihm selbst mehr als unangenehm und er war sichtlich erleichtert, dass wir so „cool“ reagierten.

Manchmal kommen die Dinge eben wie sie kommen.

Ich für meinen Teil beschloss erst mal mir ein schönes Bierchen zu genehmigen, diesen herrlichen Ort zu genießen und dann zur Tat zu schreiten: die Peka-Bestellung!

Aber da hatte ich richtig Pech! Erneut machte uns eine angekündigte Regatta die Peka zunichte! Aus lauter Frust (das Bier ließ mich freundlich bleiben) planten wir dann um. Wir bestellten einen Tisch in der Konoba auf der gegenüberliegenden Insel. Das dazugehörige Beiboot holte uns pünktlich wie vereinbart ab und wir genossen trotz allem ein tolles Abendessen, ganz ohne Regattaparty!

Unsere uneingeschränkte Empfehlung für die Konoba Jadra auf Piškera. Ein toller Familienbetrieb mit liebevoller Bewirtung.