Wie spielt man Pètanque/Boule/Boccia eigentlich richtig?
Pétanque-Regeln: Die Grundregeln des Pétanque sind einfach, viele Regeln des richtigen Pètanque (Boule Boccia) – Spiels versteht man bereits beim Zuschauen, denn sie werden auch von Freizeitspielern im Wesentlichen befolgt.
Der wichtigste Grund für ein Pètanque Boule Boccia – Spiel ist der Spass! Wir wollen daher die Spielregeln in groben Zügen erläutern und keine wissenschaftlich fundierte Spielanleitung für professionelle Pètanque Boule Boccia-Veranstaltungen oder Meisterschaften geben.
Hier also einige Grundregeln für Pètanque Boule Boccia
Gespielt wird Pètanque Boule Boccia auf jedem Gelände mit sandigem oder leicht körnigem Untergrund. Für Pètanque Boule Boccia ist ein völlig ebenes, glattes Spielfeld nicht notwendig. Auch auf Banden wie bei der italienischen Variantedes Pètanque, dem Boccia, kann verzichtet werden. Sind welche vorhanden, gelten beim Pètanque die Kugeln, die die Bande touchieren als „aus“, wie wenn sie die Spielfeldgrenze überschritten hätten.
Die Grösse eines Pètanque-Spielplatzes (Terrain) ist üblicherweise in den meisten „Boulodromes“ bereits berücksichtigt und sollte etwa 15 m mal 4 m betragen, mindestens aber 12 m × 3 m groß sein. Auf noch kleineren Plätzen ist ein Pétanque-Spiel kaum möglich.
Pètanque wird in Mannschaften oder Formationen gespielt, jede verfügt über die gleiche Anzahl Kugeln. Folgende Petanque-Formationen sind allgemein üblich:
1 Spieler gegen 1 Spieler (tête à tête) – 3 Kugeln [4] pro Spieler (6 Kugeln)
2 Spieler gegen 2 Spieler (doublette) – 3 Kugeln pro Spieler (12 Kugeln)
3 Spieler gegen 3 Spieler (triplette) – 2 Kugeln pro Spieler (12 Kugeln)
Zu Beginn des Spiels wird durch Los, Münze, Streichholz oder Diskussionen ermittelt, welche Mannschaft das Spielgelände aussuchen darf und die erste Zielkugel (das „Schweinchen“ frz: Cochon) wirft. Der erste Spieler der ersten Mannschaft malt einen Wurfkreis, etwa 50 cm Durchmesser.
Aus diesem Kreis wirft nun ein Spieler derselben Mannschaft die Zielkugel auf 6 bis 10 Meter Entfernung in das Spielfeld. Üblicherweise ist der Spieler, der den Kreis zieht und die Zielkugel wirft auch derjenige, der die erste Kugeln wirft. Viele Mannschaften überlassen das Werfen der Zielkugel ihrem „Kapitän“. (Später wird immer von dort begonnen, wo zuletzt die Zielkugel lag)
Nach dem Werfen der Zielkugel:
wirft der erste Spieler derselben Mannschaft eine Kugel in Richtung Zielkugel. (Diese Kugel hat zunächst den logischerweise den Punkt, da sie immer die nächstliegende bei der Zielkugel ist, auch den der Abstand deutlich ist.)
Nun dann wirft ein Spieler der anderen Mannschaft eine Kugel in Richtung Zielkugel. Ist diese näher an der Zielkugel als die Kugel der ersten Mannschaft (die den Punkt hat), ist die erste Mannschaft mit dem Werfen einer Kugel an der Reihe. Ansonsten muss dieselbe Mannschaft weiter werfen, bis sie den Punkt oder keine Kugeln mehr hat.
Es muss immer ein Spieler der Mannschaft, die nicht den Punkt hat, eine Kugel werfen.
Hat eine Mannschaft keine Kugeln mehr, kann die andere Mannschaft die noch nicht geworfenen Kugeln spielen.
Am Ende zählt jede Kugel einer Mannschaft, die näher an der Zielkugel liegt als die Kugeln der anderen Mannschaft einen Punkt. Es können also maximal 6 (bzw. beim Tête-à-tête 3) Punkte pro Spieldurchgang (Aufnahme) erzielt werden. Gespielt wird je Durchgang bis 13 Punkten, aber auch hier sind freie Absprachen möglich.
Es gibt zahlreiche Regelfeinheiten beim Pètanque. So gilt z. B. für den Fall, dass die Zielkugel durch die Spielkugeln auf verbotenes Gelände oder ins Aus gelangt:
Haben beim „Aus“ der Zielkugel beide Mannschaften noch nicht gespielte Kugeln oder keine Kugeln mehr, erhält keine Mannschaft einen Punkt (Null-Aufnahme). Hat nur eine Mannschaft noch nicht gespielte Kugeln, zählen diese je einen Punkt.
Spiel-Kugeln, die ebenfalls im verbotenen Gelände liegen sind ungültig, meist werden sie schon während des Spiels entfernt.
Gespielt wird von den meisten zunächst als Pointier, als Punktspiele. Diese versuchen natürlich in der beschriebenen Abfolge durch Rollen, Werfen und Rollen oder gezieltes Werfen ihre Kugeln möglichst nah an der Zielkugel zu platzieren und eine Punkt (Point) zu erzielen.
Erfahrene Spieler schiessen hingegen die so schön platzierten Kugeln der Gegner gern mit einem gezielten Wurf oder Schuss (Tir) weg. Dabei kann vor die Kugel gezielt werden, um diese bei Ausrollen von ihrem Platz zu bewegen, sie kann aber auch direkt, mit einem so genannten Eisenschuss (tirer au fer; tirer plein fer; tirer au ventre) getroffen werden. War der Treffer optimal, so liegt die Kugel des Schützen nun an dem Platz, an dem vorher die generische Kugel lag…
Mit dieser einfachen Beschreibung der Spielregeln für Pètanque Boule Boccia sollten Sie eigentlich sofort beginnen können. Viel Spass also beim zünftigen Petanque-Match mit der Familie, Freunden und Nachbarn!